Limburg-Eschhofen. – Seit 25 Jahren wird der MGV „Fidelio“ Eschhofen von Frank Sittel (Niederselters) musikalisch geleitet. Aus diesem Anlass hatte der Männerchor aus der Lahngemeinde am vergangen Sonntag zu einer geistlichen Abendmusik in die Pfarrkirche „St. Antonius“ Eschhofen eingeladen.
Ausführende waren Michael Troost (Orgel), Wolfgang Haberstock (Bariton), das Streichquintett „experimenta musica“, dem Susanne Koberstein-Frey (Violine), Jutta de Bruin (Violine), Joachim de Bruin (Viola), Kirsten Roth-Kuppler (Violoncello) sowie Willi Boll (Kontrabass) angehören, und der MGV „Fidelio“ Eschhofen. Die Leitung hatte Frank Sittel. Das Programm beinhaltete Gregorianischen Choral, Solo-, Chor- und Instrumentalmusik von Leonhard Lechner, Giuseppe Pitoni, Johann Sebastian Bach, Christian Lahusen, Flor Peeters, Jean Langlais, Kurt Grahl und Frank Sittel. Darüber hinaus die Aufführung der „Missa ad gloriam maximam dei“ für vier Männerstimmen und fünf Instrumente von Josef Heinrich Dietrich (1874-1956). Kurze verbindende Texte von Ludwig Tieck und Rainer Maria Rilke rezitierte Elke Jentzmik (Limburg).
Vor Beginn der geistlichen Abendmusik dankte Chorleiter Frank Sittel den zahlreichen Besuchern für den regelmäßigen Besuch der Konzerte in Eschhofen. „Danken“ – so Sittel – „darf ich vor allem den Herren des Männergesangvereins „Fidelio“ Eschhofen dafür, dass sie es mir als dem Dirigenten ermöglichten, fünfundzwanzig Jahre in meinem Sinne musikalisch zu arbeiten“.
Die Abendmusik eröffnete Michael Troost an der schönen Weigle-Orgel mit dem Praeludium c-Moll, BWV 549, des barocken Meisters Johann Sebastian Bach. Eine diesem Praeludium angemessene Temponahme und die Klarheit der Registrierung gaben dem Werk die ihm zukommende Würde. Klanglich stilvoll konnte der Organist im weiteren Verlauf des Konzerts die „Elevation“ von Jean Langlais und den „Koral“ von Flor Peeters darstellen. Der einleitenden Orgelmusik folgte der Gregorianische Choral „Gaudeamus omnes“, mit schlanker Stimme wunderschön vorgetragen von Wolfgang Haberstock (Bariton).
Sehr eindrucksvoll gestaltete der MGV „Fidelio“ Eschhofen unter Frank Sittels Leitung die geistliche Musik mit Liedsätzen und Motetten alter und zeitgenössischer Komponisten, darunter „Nun lobet Gott im hohen Thron“ (Haiku: Peter Jentzmik) für Solo, Chor und Instrumente und dem schwierigen „Abschied“, beide von Frank Sittel, das Werk eines annonymen Meisters „Adoro te“, „Cantate Domino“ von Guiseppe Pitoni und „Gott b’hüte dich“, ein Smaragd in den deutschsprachigen Motetten von Leonhard Lechner. Sittels langjährige intensive stimm- und sprachbildnerische Arbeit zeichnete sich aus: der Klang des stattlichen Männerchores ist angenehm weich, transparent und elastisch in der Tongebung. Die reine Intonation, die sensible Klangentwicklung und dynamische Gestaltung beeindruckten besonders während der Aufführung der „Missa ad gloriam maximan dei“ für vier Männerstimmen und fünf Instrumente aus der Feder des spätromantischen Schweizer Komponisten Josef Heinrich Dietrich. Ohne Zweifel ist die bisher wohl kaum gehörte Messe ein Meisterwerk im Repertoire für das Musizieren mit Männerstimmen und Instrumentalisten.
Von den versierten Instrumentalisten des Streichquintetts „experimenta musica“ waren die feinsinnig wiedergegebene „Air“ von Johann Sebastian Bach und das größere kontrapunktische Werk „Ich will dich lieben sonder Lohne“ mit den Sätzen „Introduktion – Trio – Choral“ im alten Stil von Frank Sittel zu hören. Der schlichte Solo- und Instrumentalsatz „Komm, Trost der Welt“ von Christian Lahusen fasziniert durch seine tiefgründige Expressivität. Er wurde von Wolfgang Haberstock und dem Streichquintett „experimenta musica“ unter der Leitung von Frank Sittel diesem Ansinnen nach entsprechend wiedergegeben. Mit einem langanhaltenden Applaus bedankten sich die vielen Besucher am Ende für diese geistliche Musik.
Im Anschluss an das Konzert dankte Clemens Friedrich, der Vorsitzende des MGV „Fidelio“ Eschhofen, in einer kleinen Feierstunde im Eschhöfer Pfarrzentrum Chorleiter Frank Sittel für die langjährige musikalische Arbeit und überreichte dem Dirigenten ein Geschenk.